Wie können Instrumente und andere Wertstoffe möglichst effizient gesammelt und verwertet werden? (KlinikWertstoff)
Das strategisch ausgerichtete Projekt KlinikWertstoffe fokussiert sich in Ergänzung zum Verbundprojekt SingleUseRecovery auf hochwertige Klinikabfälle aus verschiedenen Materialverbunden. Hier sind die Anforderung hinsichtlich der Kontaminationsgefahren anspruchsvoller, sodass die Abfälle vor einer stofflichen Verwertung eine oder mehrere noch zu definierende Vorbereitungsstufe(n) durchlaufen müssen. Somit ist beim Projekt KlinikWertstoffe ein größerer Zeithorizont bis zu einer Implementierung zu betrachten. Die dann vorliegenden Erfahrungen mit der Sammlung und dem Recycling von metallbasierten Einweginstrumenten können gezielt genutzt werden, um diese in das Modell "Wertstofftonne Klinikabfälle" zu überführen, welches perspektivisch für einen hohen Anteil eingesetzter Einmalprodukte einsetzbar wird.
Der Schwerpunkt des Verbundprojektes liegt in der Konzeption einer Wertstofftonne für verschiedene, hochwertige Klinikabfälle, vornehmlich aus Single-use Instrumenten, welche heute keiner stofflichen Verwertung zugeführt werden. Diese sind insbesondere:
- Artikel aus Metall/Kunststoff Verbunden wie Kanülen, Single-use Skalpelle oder Instrumente der Elektrochirurgie
- Hochwertige SingleUse Artikel aus verschiedenen Funktionskomponenten wie Endoskope, Elektrowerkzeuge, EP-Katheter oder Instrumente für OP-Roboter.
Die Anforderungen an eine solche Wertstofftonne sind anspruchsvoll. So kann hier jedoch die Chance ergriffen werden, durch Dekontaminationsmethoden wie beispielsweise UV-C Strahlung eine nachfolgende, automatisierte Sortierung zu ermöglichen. Somit wird eine Zuführung der generierten materialspezifischen Fraktionen in etablierte Recyclingwege rechtlich möglich und in der Praxis realisierbar.
Arbeitspakete
Festlegung Produktspektrums
- Mengenbilanzierung
- Segmentierung der Single-use Produkte in Materialgruppen mit Fokus auf etablierte Verwertungs- und Recyclingwege
- Ermittlung des Rückgewinnungspotentials an Rohstoffen, exemplarisch für ausgewählte, repräsentative Produkte mit ausreichender Mengenrelevanz
Entwicklung eines Dekontaminationskonzepts
- Vorauswahl möglicher Dekontaminationsmethoden nach technischen und wirtschaftlichen Kriterien
- Sammlung repräsentativer Single-use Produkte aus dem laufenden Klinikbetrieb
- Durchführung von Dekontaminations-Tests und Überprüfung der erzielten Qualität
- Abschließende Bewertung und Entscheidung
Erprobungsphase - Sammlung
- Auswahl von Kliniken/Stationen
- Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung
- Vorgespräche in Kliniken
- 2-wöchige Phasen zur Sammlung von Single-use Produkten
- Abholung der Behälter
- Durchführung von Abschlussinterviews
Erprobungsphase - Dekontamination
- Erstellung eines Funktionsmodells für die Dekontamination
- Durchführung von Dekontaminations-Versuchen anhand der gesammelten Produkte
- Überprüfung der erzielten Qualität
- Abschließende Bewertung und Empfehlungen für die Behältergestaltung
Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse
- Erstellung eines Demonstrators für eine Wertstofftonne Klinikabfall
- Darstellung der Performance, erste wirtschaftliche Bewertung
- Vorstellung der Ergebnisse bei Wirtschaftsbeteiligten, in Fachgremien und bei Entscheidungsträgern in Abfallbehörden
- Abschließende Empfehlung für die weitere Vorgehensweise mit dem Ziel einer mittelfristigen Umsetzung