Fraunhofer IWKS eröffnet Neubau in Alzenau

© Fraunhofer IWKS
Bei der feierlichen Eröffnungszeremonie v.l.n.r.: Dr. Andrea Gassmann, stv. Institutsleiterin des Fraunhofer IWKS, Prof. Dr. Anke Weidenkaff, Institutsleiterin des Fraunhofer IWKS, sowie Dipl.-Kfm. Andreas Meuer, Vorstand Finanzen und Digitalisierung der Fraunhofer-Gesellschaft.
© Fraunhofer IWKS, Rainer Taepper
Labor im Neubau.
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Innenpatio

Die Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS hat ihren Neubau in der Brentanostraße in Alzenau offiziell eröffnet. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen fand die Eröffnung als Online-Veranstaltung statt. Dipl.-Kfm. Andreas Meuer, Vorstand Finanzen und Digitalisierung der Fraunhofer-Gesellschaft e.V. war vor Ort. Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitales, Dr. Sabine Jarothe, Amtschefin, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, sowie Dr. Alexander Legler, Landrat im Kreis Aschaffenburg, waren digital zugeschaltet oder haben ihre Glückwünsche per Videobotschaft übermittelt. Gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin, Dr. Andrea Gassmann, zerschnitt Institutsleiterin Prof. Dr. Anke Weidenkaff im Rahmen der Eröffnungszeremonie das symbolische Band. Damit beginnt nun offiziell der Einzug und die Nutzung des neuen Forschungsgebäudes.

»Die Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS fördert die Entwicklung zukunftsfähiger Technologien. Sie stärkt die außeruniversitäre Forschungsinfrastruktur in Unterfranken und macht Alzenau zu einem modernen und leistungsfähigen Standort der Zusammenarbeit in der Rhein-Main-Metropolregion. Diese Zusammenarbeit ist länderübergreifend und verbindet Partner aus Wissenschaft und Industrie. Damit wird die Einrichtung in Alzenau zu einem Leuchtturmprojekt, das von der Region Bayerischer Untermain nach ganz Europa ausstrahlt«, gratuliert Dr. Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern.

»Das Thema nachhaltige Wertschöpfung, der Schutz von Klima und Umwelt sowie die Verbindung von Ökologie und Ökonomie haben in den letzten Jahren immer weiter an Bedeutung gewonnen. Natürliche Ressourcen sind begrenzt, werden aber von der wachsenden Weltbevölkerung immer schneller verbraucht«, erklärt Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer. »Die Fraunhofer-Forschung leistet einen wichtigen Beitrag, um neue nachhaltigere Technologien zu entwickeln, bestehende zu optimieren und im Sinne optimierter Ressourceneffizienz eingesetzte Materialien im Wirtschafts- und Wertstoff-Kreislauf zu halten. Die Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS forscht genau an dieser Schnittstelle. Mit den beiden Neubauten in Alzenau und Hanau wird die Forschungsinfrastruktur für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor Ort erheblich verbessert und vergrößert.«

Digitalministerin Judith Gerlach erklärt: »Nachhaltiges Handeln ist wichtiger denn je und liegt mir auch ganz persönlich sehr am Herzen. Die Erweiterung des Fraunhofer IWKS in Alzenau ist deshalb der richtige Schritt in die richtige Richtung, gerade für mich als Digitalministerin. Denn eine umfassende Digitalisierung funktioniert nur, wenn wir sorgsam mit Ressourcen umgehen. Die so genannten ´seltenen Erden´ etwa sind für den Bau von Smartphones entscheidend und sollten mehr wiederverwendet werden. Dass hier bei uns Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammengebracht werden, ist ein gutes Signal für die gesamte Region. Und es ist auch ein Modell für die Zukunft.«

 

Technische Funktionalität im naturnahen Gewand

In Alzenau ist ein optisch einzigartiger und funktionaler Forschungsneubau für das Fraunhofer IWKS entstanden. Das neue Büro-, Labor- und Technikumsgebäude erweitert das bestehende Gebäude des Fraunhofer IWKS in Alzenau um rund 2400 m² Nutzfläche und bietet Platz für rund 80 Mitarbeitende. Architekt des Gebäudes ist Bruno Vennes vom federführenden Planungsbüro BHBVT in Berlin. Das Büro hatte sich bei der EU-weiten öffentlichen Ausschreibung erfolgreich gegen weitere rund 30 Architekturbüros durchgesetzt und die Planung übertragen bekommen. Überzeugt hatte der ungewöhnliche und sich trotzdem harmonisch in das Areal einfügende siebeneckige Baukörper das Auswahlgremium, das mit Vertretern der Fraunhofer-Gesellschaft und des Freistaats Bayern besetzt war, vor allem wegen seiner Funktionalität und der ästhetischen Integration der hochtechnischen Nutzeranforderungen.

 

Nachhaltigkeit – nicht nur in der Forschung

Der Neubau in Alzenau ist nach den Richtlinien für Nachhaltiges Bauen erstellt worden. Dabei wurden gemäß des Bewertungssystems verschiedene, ökonomische, ökologische und soziokulturelle Parameter bei der Bauplanung und -ausführung berücksichtigt und geprüft. Insbesondere wurde beim Bau auf eine nachhaltige Wärme- und Kälteerzeugung geachtet. Mit vielen anderen Beiträgen zur Baumaßnahme, beispielsweise der Prüfung auf Nachhaltigkeit aller zum Einsatz kommenden Bauteile und -materialien oder des bewusst sparsamen Flächenverbrauchs für das Gebäude auf dem naturnahen Institutsgelände in Alzenau, strebt Fraunhofer die Zertifizierung mit BNB-Goldstatus an.

»Wir freuen uns sehr, unser neues Gebäude und insbesondere das Technikum und die Labore zu beziehen. Der innovative Neubau ermöglicht es uns, die Spitzenforschung am Bayerischen Untermain noch weiter voranzutreiben und uns zu einer zentralen Anlaufstelle in Sachen Kreislauf- und Ressourcenmanagement zu etablieren«, berichtet Institutsleiterin des Fraunhofer IWKS, Prof. Dr. Anke Weidenkaff.

»In Alzenau wird sich die Forschungsarbeit am Fraunhofer IWKS vor allem auf die Themenbereich Bioökonomie und Digitalisierung von Ressourcen konzentrieren. Um Wertstoffe erfolgreich im Kreislauf zu halten, benötigt es nicht nur fortschrittlicher Recyclingtechnologien, sondern auch digitale Tools zur Ressourcenerfassung, -berechnung und für ein Design für Recycling. In den neuen Räumlichkeiten können wir neue Lösungen für wichtige Forschungsfragen finden, die eine nachhaltigere Kreislaufwirtschaft ermöglichen werden und unser bestehendes Know-how in diesem Bereich weiter ausbauen und einen noch größeren Mehrwert für die Industrie in Bayern und darüber hinaus leisten«, so Prof. Weidenkaff.

 

Förderer und Finanzierung

Bundesministerium für Bildung und Forschung, 25 %

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, 25 %

Europäische Union – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, 50 %

Gesamtkosten Neubau: 33 Millionen Euro