Die Kreislaufwirtschaft im Vordergrund – Bioleaching als umweltfreundliches Recyclingverfahren
Frei nach dem Motto „Towards a Circular Economy“ lud die Organisation „Minerals Engineering International“ (MEI) bereits zum fünften Mal zum Internationalen Symposium für Nachhaltige Mineralien ein. Der Gründungsimpuls hinter der Veranstaltungsreihe ist das rasante Wachstum der Weltwirtschaft, welches die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen der Erde durch den umfassenden Einsatz von Metallen, Materialien und Produkten der modernen Gesellschaft belastet. Eine kluge und bewusste Anwendung und Verwendung von Metallen, Materialien und Produkten, die durch die Wiederverwendung und das Recycling dieser Materialien und Altprodukte unterstützt werden, ist für die Erhaltung der Ressourcen der Erde unerlässlich. Die Verwirklichung einer nachhaltigen Nutzung dieser Ressourcen erfordert die Verknüpfung und Harmonisierung der verschiedenen Disziplinen des Material- und Konsumgütersystems. Die Konferenz setzt hier an und betrachtet alle Aspekte der Material- und Metallverwendung.
Die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS wurde durch Geschäftsführer Prof. Dr. Rudolf Stauber vertreten. In seinem Vortrag beleuchtete er die fortschreitende Entwicklung neuer Technologien und die daraus resultierende erhöhte Nachfrage nach Rohstoffen. Da Primärressourcen begrenzt sind, muss der Bergbau ständig optimiert werden, um Rohstoffe aus größeren Tiefen zu gewinnen. Dies führt zu steigenden Kosten und macht Recycling von Sekundärwertstoffen attraktiv. Das Recycling von metallhaltigen Abfällen wird derzeit nur in begrenztem Umfang durchgeführt und riesige Mengen an Wertstoffen werden oft gar nicht oder nur thermisch verwertet. Herkömmliche Recyclingstrategien, die auf pyrometallurgischen oder hydrometallurgischen Prozessen basieren, sind aufgrund des hohen Energiebedarfs und des Einsatzes von Chemikalien in der Regel sehr kostspielig. Bioleaching kann hier eine umweltfreundliche Recyclingstrategie darstellen, da bei diesem Verfahren die Auswaschung von Abfallstoffen durch Mikroorganismen erfolgt. Professor Stauber stellte zur Verdeutlichung eine Studie vor, die das Recyclingpotenzial von Altmagneten mittels Bioleaching mit verschiedenen Bakterien untersucht hat. Die höchsten Auslaugungsleistungen wurden mit Bakterien der Ferrooxidans-Spezies erzielt und machen das Verfahren äußerst vielversprechend.
Die nächste Konferenz wird im Juni 2020 in Falmouth, Großbritannien stattfinden. Mehr zum Bioleaching-Verfahren und dessen Anwendung in der Forschungsarbeit der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS finden Sie hier.